Thiamin (Vitamin B1) ist ein wasserlösliches Vitamin und gehört zur Gruppe der B-Vitamine. Es übernimmt wichtige Steuerfunktionen im Energie- und Kohlenhydratstoffwechsel und ist für die Funktion von Nervengewebe und Herzmuskel von Bedeutung. Die Speicherfähigkeit des Körpers für Thiamin (Vitamin B1) ist sehr begrenzt, deshalb sollte dieses Vitamin regelmäßig zugeführt werden. Aufgrund seiner zentralen Bedeutung im Energiestoffwechsel ist der Thiaminbedarf eng mit der Kalorienzufuhr verknüpft, d.h. je mehr Energie (z.B. bei Leistungssport) man benötigt, desto mehr Thiamin (Vitamin B1) muß die Nahrung enthalten.
Gute Thiaminquellen sind Muskelfleisch (besonders vom Schwein), Leber, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Kartoffeln. Thiamin (Vitamin B1) wird durch Hitze und Sauerstoff leicht zerstört, dadurch sind die Verluste bei der Zubereitung oftmals sehr hoch. Bereits bei üblicher Verarbeitung in der Küche kommt es zu Thiaminverlusten zwischen 20 und 40 %. Der Thiaminspiegel im Blut von Erwachsenen sollte unter 2,0 µg pro 100 ml Blut liegen.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Zufuhr von 1,1 bis 1,6 mg Thiamin für Jugendliche und Erwachsene. Wird zu wenig Thiamin (Vitamin B1) aufgenommen, kann es zu Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Störungen im Kohlenhydratstoffwechsel, Herzbeschwerden bereits bei geringen Anstrengungen sowie Wadenkrämpfen kommen. Aber auch Konzentrationsmängel, allgemeine Reizbarkeit, Depressionen können die Folgen eines Mangels sein. Bei chronischem Alkoholkonsum ist der Bedarf an Thiamin (Vitamin B1) stark erhöht, da die Aufnahme von Thiamin gestört wird.